Dittmar Hack

Als Kriegsreporter in den Leichenkellern des Kalten Krieges

Tagebuch über den Untergang des Sowjetimperiums

552 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen

ISBN: 978-3-942318-11-2

PC-PDF (Adobe DRM)

26,80 Euro

 

Als E-Book im Brienna Verlag erschienen, zuvor als gedrucktes Buch im sinus-Verlag. Dieser Titel daher in gedruckter Fassung nicht auf unserer Verlagsseite, sondern im Brienna Buchdienst hier erhältlich.

 

Das Ende des Kalten Krieges zwischen „dem Westen“ und dem Sowjetimperium brachte Deutsch­land und Europa Einheit, Sicherheit, Frieden und Wohlstand – scheinbar ohne die Opfer eines heißen Krieges. Militärisch niedergerungen wurde das Sowjet­reich tatsächlich in Afghanistan, in Latein­amerika und im südlichen Afrika. Hier wurden die heißen Kriege durch Interventionen und Bürgerkriege geführt, angefeuert durch Geheimdienste und Militärberater, Invasionsarmeen und Waffenlieferungen, finanziert durch Korruption und Drogen­handel, bezahlt duch Tod, Leid und Elend der Millionen Freheitskämpfer, Guerilleros und vor allem Zivilisten. Kriegsreporter Dittmar Hack berichtet von seinen lebensgefährlichen Reisen in den 1980er Jahren. Seine Reportagen führten ihn zunächst nach Afghanistan, wo er auf Seiten der Partisanen kämpfte und das Scheitern der sowjetischen Besatzungsmacht in den Schluchten des Hindukuschs in Wort und Bild dokumentierte. Dort wurde der Keim zum Untergang des Sowjet­imperiums gelegt. Der Zerfallsprozeß der weltweit operierenden Sowjetunion erfaßte sodann die Nebenkriegsschauplätze Nicaragua, Angola und Mosambik.

Der Author suchte mit seiner Filmkamera in den 1980-er Jahren stets die unmittelbare Nähe des Kampfgeschehens. Vor allem mehrere Reisen zu den Mudschahidin in Afghanistan ließen ihn das allmähliche militärische Scheitern der Sowjetarmee und ihrer afghanischen Vasallen am eigenen Leibe miterleben. Stets am Kampfgeschehen beteiligt, erfuhr er, warum es der Roten Armee nicht gelingen konnte, das Land unter ihre Kontrolle zu bringen, bemerkte den allmählichen Wandel des Kampfgeschehens zu einem hochtechnisierten Guerillakrieg und die zunehmende Einmischung ausländischer Interessen – z.B. des arabisch dominierten Islamisus. Die Endphase des Kalten Krieges erlebte er in Angola auf einem viermonatigen, über 2000 Kilometer langen, Marsch bei Temperaturen von bis zu 50 Grad im Schatten mit den Rebellen der UNITA im Kampf gegen das vo Russen und Kubanern unterstützte, marxistische MPLA-Regime in Luanda. Und als tragischen Höhepunkt im Dschungel von Nicaragua – in einer Kampfeinheit der Contra-Rebellen – den gewaltsamen Tod seines Freundes, des kanadischen Journalisten Peter Bertie, der mit seinem Leben den höchsten Preis für eine Story zahlte. Hacks ungeheuer spannende Reportagen von Kriegsschauplätzen, auf denen die beiden Supermächte Sowjetunion und USA entweder selbst eingriffen oder Stellvertreterkriege führen ließen, bestechen durch die Authentizität des Erlebten und die schonungslose Schilderung auch grausamster Vorkommnisse, sie dokumentieren zugleich die politischen Dimensionen eines bis heute fortwirkenden imperialen Machtstrebens.


Inhalt
Vorwort
(1. Bildteil: Der Autor. Seiten I-III)
Hauptkriegsschauplatz Afghanistan
Kapitel 1: Mit Weltkrieg-1-Waffen gegen die Schurawi
Kapitel 2: Jeder ist sein eigener General
Kapitel 3: „Die Russen schießen auf alles, was sich bewegt“
Kapitel 4: „Krieg bis Buchara und Samarkand“
Kapitel 5: „Heute ist Zahltag für die Ungläubigen“
Kapitel 6: Zeit der harten Prüfungen
Kapitel 7: Vom Jäger zum Gejagten
Kapitel 8: Per Anhalter ins Gefecht
Kapitel 9: Russisches Roulette
Kapitel 10: Die Schlacht um Dschalalabad
Kapitel 11: Ahmad Shah Massud – Der Herrscher des Nordens
(2. Bildteil: Afghanistan. Seiten IV-XLII)
Nebenkriegsschauplatz Nicaragua
Kapitel 12: Los Contras
Kapitel 13: Der höchste Preis
(3. Bildteil: Nicaragua. Seiten XLIII-LVI)
Nebenkriegsschauplatz Angola
Kapitel 14: „Toka, Toka“
(4. Bildteil: Angola. Seiten LVII-LXIV)
Nebenkriegsschauplatz Mosambik
Kapitel 15: Die schwarzen Khmer
(5. Bildteil: Mosambik. Seiten LXV-LXVIII)
Der Kalte Krieg als Kampf um die Weltmacht


Buchbesprechung in der AUGSBURGER ALLGEMEINEN vom 6.9.2014:

 

Immer den Soldaten auf den Fersen

Der 63-jährige langjährige Kriegsreporter und Filmemacher Dittmar Hack hat ein Buch über seine Erlebnisse in den Krisengebieten dieser Welt geschrieben. Der gebürtige Münchner lebt seit vielen Jahren in dem kleinen Ort Paar

Ich wollte im Grunde nie irgendwo ankommen, nur unterwegs sein.“ 13 Jahre, von 1980 bis 1993, war Dittmar Hack als freischaffender Kriegsreporter und Filmemacher unterwegs. Elf Kriege hat er in Wort und Ton dokumentiert. Seine Erlebnisse hat er jetzt in einem Buch festgehalten.

Hack war zwölfmal in Afghanistan, zweimal in Nicaragua, in Angola und Mosambik. 1989 filmte er die Leipziger Montagsdemonstrationen und war beim Fall der Berliner Mauer direkt vor Ort. In den 90er-Jahren berichtete er über die Balkankriege. Auf ihn wurde geschossen, er war mehrmals verletzt, Morddrohungen wurden gegen ihn ausgesprochen, Kopfprämien ausgesetzt. Auf dem 4000 Meter hohen Anjuman Pass in Afghanistan griffen ihn Islamisten tätlich an. Er kämpfte sich mit den Contra-Rebellen durch den Dschungel Nicaraguas und durchquerte Angola auf einem 2000 Kilometer langen Fußmarsch bis nach Zaire. Trieb in Mosambik mit der Rebellenorganisation Renamo (Resistencia Nacional Mocambiciana) im Schlauchboot den Zambesi-Fluss hinab. In Nicaragua verblutete sein bester Freund vor seinen Augen, seine französische Kollegin und Freundin wurde in Mali entführt und ermordet. (...)   Ganzen Artikel hier in der Augsburger Allgemeinen lesen.