Hellmuth Frey

Für Rommels Panzer durch die Wüste

Als Divisionsnachschubführer beim Deutschen Afrikakorps

432 Seiten, Hardcover, geb.,

16 s/w-Bildseiten, 16 Farbbildseiten, eine Karte,

ISBN  978-3-942318-18-1

29,90 Euro

 

Ohne große Vorbereitung und wüstentaugliche Ausrüstung wurde die 15. Panzerdivision Anfang April 1941 per Eisenbahn aus dem Raum Landau/Pfalz zunächst nach Neapel und weiter per Schiff nach Tripolis in Libyen verlegt. Von dort mußte ein hunderte Kilometer langer Weg zur Front zurückgelegt werden, bis die Einheiten im Raum Tobruk erstmals zum Einsatz kommen sollten. Eine Panzerdivision konnte nur eingesetzt werden, wenn ihre Soldaten versorgt wurden und alles zum täglichen Leben und Kämpfen Notwendige ausreichend und rechtzeitig erhielten. Feldpostamt, Verpflegungsamt, Bäckerei- und Schlächtereieinheiten waren für die Versorgung der kämpfenden Truppen vorne genauso wichtig wie Wasser, Treibstoff und Munition. Die gewaltigen Mengen an Verbrauchsgütern mußten nicht nur nach vorne, sondern auch laufend von den Entladehäfen (auch Flugplätzen) weit hinten antransportiert werden, in einem der Lage angemessenen Abstand zur Front gelagert, weiterbefördert oder mitgeführt
werden, bis sie an den ausgemachten Stellen an die Truppe übergeben werden konnten. Auf ihren Rückwegen hatten die Nachschubdienste die Aufgabe, Gefangene, Verwundete und auch Tote nach hinten zu transportieren.

Einschiffung der 15. Panzerdivision in Neapel im April 1841
Schiffsverladung in Neapel

Als Divisionsnachschubführer im Rang eines Majors gehörte der Autor dieses Buches, Hellmuth Frey, dem an die Quartier­meister­abteilung der Division angegliederten Stab an und war verantwortlicher Truppenführer der Nachschub­­dienste. Er hatte deren Einsätze, Bewegungen und Tätigkeiten in Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften zu regeln sowie die Nachschub­­straßen zu erkunden. Wie der gesamte Divisionsstab, der ja nicht an einem Platz zusammengezogen, sondern je nach Lage verteilt war, bezog die Führungs­abteilung der Nachschub­truppen einen Gefechtsstand in angemessenem Abstand zur Front, was allerdings im nordafrikanischen Bewegungskrieg zeitweise recht schwierig war. Dort arbeiteten, möglichst gedeckt in Senken oder Stranddünen und gut getarnt, im Befehls-Omnibus oder in Zelten, der Kommandeur und der Stab der Nachschubabteilungen, während die Nachschubkolonnen mit ihren vielen Fahrzeugen wiederum auseinandergezogen und verteilt im Gelände lagen. Der ganze umfangreiche Geräte- und Fahrzeugpark mußte besonders im Bewegungskrieg häufig ab- und wieder aufgebaut werden, um der eigenen Division im Abstand von 20 bis 30 Kilometern jeweils so nahe wie möglich zu sein, was besonders bei den weiten Rückzügen schwierig war. 

Offiziere und Mannschaften der Nachschubabteilung
Offiziere und Mannschaften

Dem Divisions­nachschub­führer unterstanden für seine Aufgaben mehrere LKW- Kolonnen mit Offizieren (Kolonnen­führern), Unter­offizieren und Mannschaften, deren Einsatz er zu planen, zu koordinieren und zu überwachen hatte. Dazu verfügte er neben den Stabs­fahrzeugen (z.B. Befehls­omnibus) über einen großen Fuhrpark aus PKW, LKW, Solo- und Beiwagenkrädern – jeweils verschiedene Typen und vielfach ergänzt durch erbeutete Fahrzeuge. Neben den Nachschub­kompanien unterstanden dem „DiNaFü“ auch die Werkstatt­kompanien in denen eigene Fahrzeuge aller Art und erbeutete Fahrzeuge (vor allem LKW) repariert und wieder fahrbereit gemacht wurden. Wie auch die Verwaltungsdienste führten die Nachschub­dienste kein faules „Etappenleben“, zumal sie besonders in Afrika vor ungeheure Klima-, Wetter- und Wegeschwierigkeiten gestellt waren. Sie schufteten Tag und Nacht hinter den Fronten der großen Gefechte und Schlachten, um auf Vormärschen, im Stellungskrieg und bei Rückzügen die kämpfende Truppe nach Möglichkeit mit allem zu versorgen, was diese brauchte.

Der Autor dieses Buches, Major i.G. Hellmuth Frey
Major i.G. Hellmuth Frey

Anders als die meisten Soldaten und Offiziere beschloß Major Hellmuth Frey, seine Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken schriftlich festzuhalten. Er entschied sich für die Form eines Tagebuchs in Briefform und schrieb über 20 Monate hinweg beinahe jeden Tag einen Brief an seinen Bruder Artur. Die Briefe reflektieren seinen Einsatz in Libyen und Ägypten, Erlebnisse mit den arabischen Einwohnern und italienischen Kolonisten und natürlich in erster Linie seine militärische Tätigkeit als Divisionsnachschubführer einer Panzerdivision im Wüsteneinsatz unter der ständigen Bedrohung durch feindliche Flieger und Panzer. Kaum ein Soldat hat im Zweiten Weltkrieg seine Eindrücke und Gedanken so gründlich niedergeschrieben wie er. Hinzu kam, daß Hellmuth Frey auch viele Fotos machte, die in schwarz-weiß und Farbe dem Leser heute seine niedergeschriebene Darstellung über seine außergewöhnlichen Erlebnisse in Nordafrika belegen. Daher ist dieses Buch ein einmaliges Stück Zeitgeschichte!


Inhalt

Einleitung

Von der Pfalz übers Mittelmeer nach Afrika

3. April 1941 bis 8. Oktober 1941 (1. Band)

Räumung und erneuter Vormarsch in der Cyrenaika

10. Oktober 1941 bis 22. Mai 1942 (2. Band)

Eroberung Tobruks, Vorstoß nach Ägypten,

Kampf um El Alamein und der große Rückzug

23. Mai 1942 bis 7. Dezember 1942 (3. Band)

Epilog

Anhang:

Anmerkungen

Die 15. Panzerdivision

Versorgungstruppen / Divisionsnachschubführer

Die militärische Laufbahn von Hellmuth Frey

Literaturhinweise

Orts- und Namensregister


Rezension aus der DEUTSCHEN MILITÄRZEITSCHRIFT Nr. 79/2011

 

 „Wichtige Erkenntnisse über den Nachschub

 

Ein militärischer Großverband kann nur eingesetzt werden, wenn die Soldaten ausreichend ausgerüstet und verpflegt werden, wenn Wasser, Treibstoff und Munition zur Verfügung stehen, wenn Verwundete versorgt und Gefangene abtransportiert werden. Für diese wesentlichen Aufgaben war in der 15. Panzerdivision der Divisionsnachschubführer, Major i.G. Hellmuth Frey, verantwortlich. Rommel hätte die Schlachten von Benghasi, Tobruk, Marsa-Matruk oder El Alamein nicht schlagen können, wenn die Soldaten des Nachschubs ihre Aufgabe nicht erfüllt hätten. Der tapferste Mann nütze nichts ohne Kanone, die beste Kanone nütze nichts ohne Munition, und beides sei nutzlos, gäbe es im Bewegungskrieg nicht genügend Benzin für die Fahrzeuge, hatte der Feldmarschall in einem Bericht geschrieben. Frey entschied sich bei Kriegsbeginn, seine Erlebnisse in Briefen, die er Tag für Tag an seinen Bruder in der Heimat sandte, festzuhalten. Er kann von allen Schlachten aus erster Hand berichten. Seine Aufzeichnungen, die mit vielen Privatfotos illustriert sind, werden hier erstmals der Öffentlichkeit vorgelegt. Sie geben Einblicke in seine wichtige Arbeit, halten aber auch Impressionen von Land und Leuten, Fauna und Flore fest.

Der Verlag hat den Text nicht bearbeitet, sondern lediglich offensichtliche Schreibfehler korrigiert. Dadurch atmen die Aufzeichnungen den Geist der Zeit und kommen ohne zeitgemäße, pc-lastige Kritik aus. Komplettiert werden die Schilderungen mit einer kenntnisreichen Einleitung, die die Vorgeschichte des Afrika-Feldzuges referiert und kurz auf den Lebensweg des Autors eingeht. Ein Anmerkungs- und Literaturanhang vervollständigt die Aufzeichnungen und gibt zusätzliche Informationen. Ein rundum empfehlenswertes Buch, das nicht nur den Afrikakrieg wieder in die Erinnerung ruft, sondern auch Erkenntnisse über die Nachschuborganisation in der Wehrmacht liefert. W.P.“


Rezension aus JUNGE FREIHEIT 50/2010

 

Frisch gepresst

Afrikakorps. Walter Kempowski hatte da schon den richtigen Riecher. Denn deutsche Dachböden und andere Abseiten, wo der „alte Trödel“ schlummert, bis er in die blauen Säcke wandert, erweisen sich oft als Privatarchive, die uns neue Zugänge in die Zeit des zweiten Dreißigjährigen Krieges erschließen. Wie die drei dicken Kladden Hellmuth Freys, in denen er seine zum Tagebuch zusammengefügten Briefe aus Nord-afrika aufbewahrte. Major Frey, wie Ernst Jünger Jahrgang 1895, Kriegsfreiwilliger von 1914 und bis 1918 mehrfach verwundeter Infanterist in den Stahlgewittern der Westfront, war Nachschubführer der 15. Panzerdivision und nahm mit ihr bis Ende 1942 an allen Schlachten von Rommels Afrikakorps teil. Wenn man vielleicht auch die Einschätzung des Verlegers, „kaum ein Soldat hat im Zweiten Weltkrieg seine Eindrücke und Gedanken so gründlich niedergeschrieben“ wie Frey, für etwas zu hochgegriffen ansehen mag – mit einer ganz außergewöhnlich dichten Beschreibung des Soldatenalltags im Rücken der fechtenden Truppe hat man es auf jeden Fall zu tun. Besonders hervorzuheben ist, daß der Verlag den Text um seltene Farbfotografien Freys vom afrikanischen Kriegsschauplatz bereicherte. (ob)“


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